Am 21. September wurde in Tallinn Herman Simm (61), ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums, gemeinsam mit seiner Frau Heete als mutmaßliche Agenten des russischen Geheimdienstes verhaftet.
Die Affäre ist für die estnischen Behörden so pikant, daß kaum Informationen an die Öffentlichkeit dringen und nur stückweise bekannt wird, welchen Schaden dem Land und dem Verteidigungsbündnis durch Simm konkret entstanden ist. Das Ehepaar Simm und seine Anwälte wie auch die NATO selbst schweigen ebenfalls anfangs. Simm behauptet jetzt, er sei von den Russen unter Druck gesetzt worden und darum den Weg des geringeren Widerstandes gegangen.
Simm hatte bereits in den 80er Jahren Kontakt mit dem KGB aufgenommen, als im Baltikum die Proteste gegen die Sowjetherrschaft begannen und es als möglich erschien, daß die baltischen Staaten aus dem Staatsverband der Sowjetunion herausgelöst würden. Der russische Geheimdienst hat Simm offensichtlich als Schläfer bewahrt.
Simm machte in Estland nach der Unabhängigkeit zügig Karriere. 1994 wurde er Chef der Polizei, wo Heete Simm früher als Anwältin arbeitete, und wechselte später ins Verteidigungsministerium, wo er für die Koordination mit NATO und EU zuständig war. Simm hatte folglich Zugang zu allen geheimen Dokumenten, die zwischen den Hauptstädten der beteiligten Staaten kursieren. In den vergangenen Monaten betraf dies insbesondere Informationen über den Kosovo, Afghanistan und Georgien.
Seit September geben sich Delegationen von NATO und EU in Tallinn die Klinke in die Hand, um herauszufinden, was genau Simm den Russen übermittelt hat. Der Direktor des NATO Office of Security (NOS), Michael Turner Evanoff, leitet die Untersuchungen und bestätigt das enorme Ausmaß des Verrates. Ein Vertreter der deutschen Regierung spricht von einer Katastrophe, und der estnische Abgeordnete Jaanus Rahumägi, der dem Kontrollausschuß der Geheimdienste vorsitzt, bezeichnet den Vorfall als historischen Schaden. Auch die NATO in Brüssel verlautbart, Simm sei das größte Leck seit dem Ende des kalten Krieges.
Die Presse amüsiert derweil, daß Simm ein altes umgebautes Kofferradio für die Kommunikation mit seinen Kontaktpersonen benutzte, das an längst vergangene Zeiten erinnert. Auch handelte es sich wie während des Kalten Krieges um ein spionierendes Ehepaar.
Simm wurde wahrscheinlich weniger aus ideologischen Gründen als des Geldes wegen zum Agent. Er erwarb in den letzten Jahren kostspielige Immobilien, ein Grundstück am Meer und eine Villa in Saue bei Tallinn, weshalb die Behörden schließlich auf ihn aufmerksam wurden. Als sich ein anderer Este, den der russische Geheimdienst anzuwerben versuchte, den Behörden anvertraute, flog Simm auf.
Die NATO versucht nun, die russischen Pläne zu entschlüsseln, weil man befürchtet, daß es durchaus weitere Lecks in Osteuropa geben könnte. In Brüssel geht man davon aus, daß der russische Geheimnis eine ganze Reihe von Simms in den baltischen Staaten unterhält.
Die Affäre ist für die estnischen Behörden so pikant, daß kaum Informationen an die Öffentlichkeit dringen und nur stückweise bekannt wird, welchen Schaden dem Land und dem Verteidigungsbündnis durch Simm konkret entstanden ist. Das Ehepaar Simm und seine Anwälte wie auch die NATO selbst schweigen ebenfalls anfangs. Simm behauptet jetzt, er sei von den Russen unter Druck gesetzt worden und darum den Weg des geringeren Widerstandes gegangen.
Simm hatte bereits in den 80er Jahren Kontakt mit dem KGB aufgenommen, als im Baltikum die Proteste gegen die Sowjetherrschaft begannen und es als möglich erschien, daß die baltischen Staaten aus dem Staatsverband der Sowjetunion herausgelöst würden. Der russische Geheimdienst hat Simm offensichtlich als Schläfer bewahrt.
Simm machte in Estland nach der Unabhängigkeit zügig Karriere. 1994 wurde er Chef der Polizei, wo Heete Simm früher als Anwältin arbeitete, und wechselte später ins Verteidigungsministerium, wo er für die Koordination mit NATO und EU zuständig war. Simm hatte folglich Zugang zu allen geheimen Dokumenten, die zwischen den Hauptstädten der beteiligten Staaten kursieren. In den vergangenen Monaten betraf dies insbesondere Informationen über den Kosovo, Afghanistan und Georgien.
Seit September geben sich Delegationen von NATO und EU in Tallinn die Klinke in die Hand, um herauszufinden, was genau Simm den Russen übermittelt hat. Der Direktor des NATO Office of Security (NOS), Michael Turner Evanoff, leitet die Untersuchungen und bestätigt das enorme Ausmaß des Verrates. Ein Vertreter der deutschen Regierung spricht von einer Katastrophe, und der estnische Abgeordnete Jaanus Rahumägi, der dem Kontrollausschuß der Geheimdienste vorsitzt, bezeichnet den Vorfall als historischen Schaden. Auch die NATO in Brüssel verlautbart, Simm sei das größte Leck seit dem Ende des kalten Krieges.
Die Presse amüsiert derweil, daß Simm ein altes umgebautes Kofferradio für die Kommunikation mit seinen Kontaktpersonen benutzte, das an längst vergangene Zeiten erinnert. Auch handelte es sich wie während des Kalten Krieges um ein spionierendes Ehepaar.
Simm wurde wahrscheinlich weniger aus ideologischen Gründen als des Geldes wegen zum Agent. Er erwarb in den letzten Jahren kostspielige Immobilien, ein Grundstück am Meer und eine Villa in Saue bei Tallinn, weshalb die Behörden schließlich auf ihn aufmerksam wurden. Als sich ein anderer Este, den der russische Geheimdienst anzuwerben versuchte, den Behörden anvertraute, flog Simm auf.
Die NATO versucht nun, die russischen Pläne zu entschlüsseln, weil man befürchtet, daß es durchaus weitere Lecks in Osteuropa geben könnte. In Brüssel geht man davon aus, daß der russische Geheimnis eine ganze Reihe von Simms in den baltischen Staaten unterhält.
Rußland hat zwar nun einen Spion verloren. Doch gleichzeitig kann Moskau Rache am Westen nehmen für die über Jahre abgelehnte Osterweiterung der NATO. Nach Ansicht von Spiegel online zeigt der Vorfall, wie verletztbar die NATO durch diesen politisch gewollten Schritt geworden ist. Möglicherweise unterminiert der Fall Simm auch das Vertrauen des Westens in die neuen Mitgliedstaaten, deren Zugang zu geheimen Dokumenten bislang den Kenntnissen in westlichen Hauptstädten entsprach.
Dies berichtet die estnische Tageszeitung Postimees unter Berufung auf Daily Telegraph, Daily Mail und Spiegel.
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