Tarmo Jõeveer erklärte nach seine Rettung, es habe jetzt einiges zum Nachdenken. So heißt der Este, der es wegen des Erdbebens in Haiti ungewollt in die Nachrichtenkanäle geschafft hat. Er wurde in Haiti aus den Trümmern eines Hotel weitgehend unversehrt geborgen, welches die UNO als ihre Vertretung nutzte.
Jõeveer ist ein Absolvent der Polizeiakademie und hatte schon früher einmal für die UNO gearbeitet, war als Polizist später unter anderem auch auf den Balkan entsendet. Seither arbeitete er als unabhängiger OSZE-Beobachter in verschiedenen Krisengebieten.
Der Este war zum Zeitpunkt des Bebens, wie er erzählte, in seinem Büro im dritten Stock. Er hatte schon früher kleinere Beben erlebt und reagierte entsprechend. Doch ehe er es bis zur Tür des Raumes geschafft hatte, begann das Gebäude bereits einzustürzen. Jõeveer berichtet, daß er noch kurz vor dem Unglück auf die Uhr geschaut hat, und folglich zwischenzeitlich nicht bewußtlos war. Unter den Trümmern liegend stellte er zunächst erfreut fest, daß er noch lebte und gesund war, um sich dann zu überlegen, wie er sich befreien könnte. Aus beruflichen Gründen führte er immer ein Taschenmesser und eine Taschenlampe bei sich, die ihm nun halfen, die Umgebung anzuschauen und ein wenig Schutt beiseite zu schieben. Bewegen konnte er sich.
Insgesamt war der Este 38 Stunden verschüttet und gibt an, in dieser Zeit eigentlich an nichts besonderes gedacht zu haben, außer an die Familie.
Jõeveers Aufgabe bestand in der Unterstützung des tunesischen UNO-Diplomaten Hédi Annabi, der bei dem Erdbeben starb.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen