Nach einer im April von der Agentur SKDS durchgeführten Umfrage sähen die meisten Menschen in Lettland gerne den Bürgermeister von Ventspils, Aivars Lembergs, als Ministerpräsidenten, gefolgt von Amtsinhaber Valdis Dombrovskis und der Chefin des Rechnungshofes, Inguna Sudraba. Unter den Menschen mit Staatsbürgerschaft liegt Dombrovskis allerdings knapp vor Lembergs.
Während das positive Image von Lembergs auf dem weit verbreiteten urteil beruht, er habe seine Stadt „in Ordnung“ gebracht, kommt Dombrovskis Auftreten gut an. Er habe die Gabe, so erklären die Meinungsforscher, problematische Dinge unkompliziert zu kommunizieren. Sudraba wiederum ist hoch geachtet wegen ihrer unnachgiebigen Arbeit als Wächterin der Staatsausgaben.
Nachträglich positive Bewertung erfahren etwa Guntars Krasts und Andris Bērziņš. Ersterer führte nach dem Rücktritt von Andris Šķēle eine Regenbogenkoalition an, während Bērziņš sich als Moderator gar zwei Jahre hatte im Amt halten können. Šķēle selbst gehört zusammen mit Parteifreund Aigars Kalvītis, dem Regierugschef der Boomjahre, zu den unbeliebtesten Amtsvorgängern, zu denen auch der glücklose Einars Repše zu zählen ist. Ivars Godmanis, der gleich zwei Mal Ministerpräsident war, spaltet das Urteil der Bevölkerung. Einige sehen in ihm den einzigen, der in der Krise bereit war, Verantwortung zu übernehmen. Andere munkelten, kaum ist Godmanis im Amt, geht es wirtschaftlich bergab.
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