Es gibt kaum ein Feld, auf dem so viel reformiert wird, wie im Schulwesen. Früher durften die Lehrer ihre Schüler noch schlagen, heute wird oftmals beklagt, daß die Schule keine Mittel mehr hat, um die Einhaltung eines gewissen Maßes an Disziplin zu gewährleisten.
Hinzu kommen die Pisastudien, die in den vergangenen Jahren Deutschland eher ein schlechtes Zeugnis ausgestellt haben, und auch die Wirtschaft klagt darüber, daß die Schüler zu wenig wissen und können.
Um jemanden nicht nur fachlich, sondern auch als Mensch besser einschätzen zu können, hat die nach einer Unterbrechung von mehr als drei Jahrzehnten erstmals erst knapp drei Jahren in Nordrhein-Westfalen wieder regierende CDU sich ausgedacht, die alten Benimmnoten wieder einzufügen, in der Presse gerne als Kopfnoten bezeichnet.
Zu den Kopfnoten bietet das Internet zahlreiche Links, aber sie seien hier kurz erklärt: die Beurteilung des Arbeitsverhaltens erfolgt in den Kompetenzbereichen: Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Sorgfalt sowie Selbstständigkeit. Die Beurteilung des Sozialverhaltens bezieht sich auf die Kompetenzbereiche: Verantwortungsbereitschaft, Konfliktverhalten und Kooperationsfähigkeit. Für die Jugendlichen selbst wird das übersetzt als Aufmerksamkeit im und Beteiligung am Unterricht sowie dessen angemessene Vorbereitung in Form von Mitbringen nötiger Utensilien, das pünktliche Erscheinen natürlich, die ordentliche Erledigung von Hausaufgaben, die freiwillige Übernahme zusätzlicher Verpflichtungen wie auch die Einordnung in die Klasse, den Unterricht vielleicht störend, aber auch bei Gruppenarbeiten. Damit gehen die Kriterien bereits über zum Sozialverhalten, Umgangston, Hilfe für andere.
Dazu ließe sich kommentieren, daß ein großer Teil dieser Aspekte so oder so in die Noten für Fächer einfließt. Kunst geht selten ohne Block und Wasserfarben, Mathe nicht ohne Geodreieck usw. Darüber hinaus ist natürlich eine genormte Benotung des Verhaltens für Dritte, die eventuell ein solches Zeugnis lesen, einfacher nachzuvollziehen, als ein freier Text, der immer Bewertungen offen läßt, es sei denn, man einigte sich auf Codes, wie es bei Arbeitszeugnissen üblich ist.
Die Frage aber ist, was will man erreichen mit den Kopfnoten, und sind diese das probate Mittel dafür?
Und hier gibt es reichlich Diskussionsstoff: Eine Schule soll eigentlich nicht ausschließlich nur lehren, sondern auch erziehen. Dabei kann sie Verantwortungen nicht übernehmen, die durch das soziale Umfeld der Schüler und ihre Familien geprägt werden – insbesondere nicht in Deutschland, wo es erstens ein dreigliedriges Schulsystem gibt und zweitens wenig Ganztagsangebote – ganz im Unterschied zu den meisten anderen europäischen Ländern.
Will man also jetzt mit der Kopfnote die Bildungsqualität der Schulabgänger erhöhen und deren Disziplin verbessern? In diesem Fall drohen die Kopfnoten ein Mittel der Bestrafung zu werden, wer nicht spurt, so wie es sich die Lehrer vorstellen, wird abgeurteilt.
Viele Schulen haben bereits angekündigt, der Mehraufwand für die Kopfnoten sei so enorm, daß man sich generell auf “gut” einigen werde und nur in Ausnahmefällen eine andere Note vergibt. Und das bedeutet dann ganz klar, wenn ein Schüler sich nicht “angepaßt” verhält, irgendwie bei Lehrern und / oder Mitschülern aneckt, dann bekommt er eben eine negative Kopfnote. Dabei sagt fehlende Sorgfalt bei Fächern, die langweilen vielleicht nichts darüber aus, daß derselbe Jugendliche in seiner Freizeit vielleicht sehr verläßlich ist bei der Unterstützung seiner Freunde etwa bei einer Fahrradreparatur.
Niemals können außerdem die Kopfnoten erfassen, wie unterschiedlich die Menschen sind und wie unterschiedlich ihre menschlichen Qualitäten in unterschiedlichen Situationen. Darum droht eine Kopfnote, die schlechter ist als “gut“, nach dem Schulabschluß nichts anderes zu werden als ein Abstempeln. Eventuelle Arbeitgeber sortieren dann Bewerber aus, die sie noch gar nicht gesehen haben. Außerdem sind die Zeugnisse ein Dokument für das ganze Leben. Noch Jahrzehnte später, nach einem erfolgreichen Berufsleben, kann dann jeder nachlesen, daß Peter Müller als Schüler ganz gerne mal seinen Turnbeutel zu Hause vergessen hat.
In Nordrhein-Westfalen gibt es genug Pädagogen, die entweder ganz gegen die Kopfnoten sind oder aber einzelne Aspekte kritisieren. Der Androhung der Verweigerung begegnete ihrerseits die zuständige Ministerin, Barbara Sommer, mit der Androhung von Sanktionen. Werden sich die Kopfnoten durchsetzen? Wird die CDU das Land nach den nächsten Wahlen überhaupt noch regieren?
Hinzu kommen die Pisastudien, die in den vergangenen Jahren Deutschland eher ein schlechtes Zeugnis ausgestellt haben, und auch die Wirtschaft klagt darüber, daß die Schüler zu wenig wissen und können.
Um jemanden nicht nur fachlich, sondern auch als Mensch besser einschätzen zu können, hat die nach einer Unterbrechung von mehr als drei Jahrzehnten erstmals erst knapp drei Jahren in Nordrhein-Westfalen wieder regierende CDU sich ausgedacht, die alten Benimmnoten wieder einzufügen, in der Presse gerne als Kopfnoten bezeichnet.
Zu den Kopfnoten bietet das Internet zahlreiche Links, aber sie seien hier kurz erklärt: die Beurteilung des Arbeitsverhaltens erfolgt in den Kompetenzbereichen: Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Sorgfalt sowie Selbstständigkeit. Die Beurteilung des Sozialverhaltens bezieht sich auf die Kompetenzbereiche: Verantwortungsbereitschaft, Konfliktverhalten und Kooperationsfähigkeit. Für die Jugendlichen selbst wird das übersetzt als Aufmerksamkeit im und Beteiligung am Unterricht sowie dessen angemessene Vorbereitung in Form von Mitbringen nötiger Utensilien, das pünktliche Erscheinen natürlich, die ordentliche Erledigung von Hausaufgaben, die freiwillige Übernahme zusätzlicher Verpflichtungen wie auch die Einordnung in die Klasse, den Unterricht vielleicht störend, aber auch bei Gruppenarbeiten. Damit gehen die Kriterien bereits über zum Sozialverhalten, Umgangston, Hilfe für andere.
Dazu ließe sich kommentieren, daß ein großer Teil dieser Aspekte so oder so in die Noten für Fächer einfließt. Kunst geht selten ohne Block und Wasserfarben, Mathe nicht ohne Geodreieck usw. Darüber hinaus ist natürlich eine genormte Benotung des Verhaltens für Dritte, die eventuell ein solches Zeugnis lesen, einfacher nachzuvollziehen, als ein freier Text, der immer Bewertungen offen läßt, es sei denn, man einigte sich auf Codes, wie es bei Arbeitszeugnissen üblich ist.
Die Frage aber ist, was will man erreichen mit den Kopfnoten, und sind diese das probate Mittel dafür?
Und hier gibt es reichlich Diskussionsstoff: Eine Schule soll eigentlich nicht ausschließlich nur lehren, sondern auch erziehen. Dabei kann sie Verantwortungen nicht übernehmen, die durch das soziale Umfeld der Schüler und ihre Familien geprägt werden – insbesondere nicht in Deutschland, wo es erstens ein dreigliedriges Schulsystem gibt und zweitens wenig Ganztagsangebote – ganz im Unterschied zu den meisten anderen europäischen Ländern.
Will man also jetzt mit der Kopfnote die Bildungsqualität der Schulabgänger erhöhen und deren Disziplin verbessern? In diesem Fall drohen die Kopfnoten ein Mittel der Bestrafung zu werden, wer nicht spurt, so wie es sich die Lehrer vorstellen, wird abgeurteilt.
Viele Schulen haben bereits angekündigt, der Mehraufwand für die Kopfnoten sei so enorm, daß man sich generell auf “gut” einigen werde und nur in Ausnahmefällen eine andere Note vergibt. Und das bedeutet dann ganz klar, wenn ein Schüler sich nicht “angepaßt” verhält, irgendwie bei Lehrern und / oder Mitschülern aneckt, dann bekommt er eben eine negative Kopfnote. Dabei sagt fehlende Sorgfalt bei Fächern, die langweilen vielleicht nichts darüber aus, daß derselbe Jugendliche in seiner Freizeit vielleicht sehr verläßlich ist bei der Unterstützung seiner Freunde etwa bei einer Fahrradreparatur.
Niemals können außerdem die Kopfnoten erfassen, wie unterschiedlich die Menschen sind und wie unterschiedlich ihre menschlichen Qualitäten in unterschiedlichen Situationen. Darum droht eine Kopfnote, die schlechter ist als “gut“, nach dem Schulabschluß nichts anderes zu werden als ein Abstempeln. Eventuelle Arbeitgeber sortieren dann Bewerber aus, die sie noch gar nicht gesehen haben. Außerdem sind die Zeugnisse ein Dokument für das ganze Leben. Noch Jahrzehnte später, nach einem erfolgreichen Berufsleben, kann dann jeder nachlesen, daß Peter Müller als Schüler ganz gerne mal seinen Turnbeutel zu Hause vergessen hat.
In Nordrhein-Westfalen gibt es genug Pädagogen, die entweder ganz gegen die Kopfnoten sind oder aber einzelne Aspekte kritisieren. Der Androhung der Verweigerung begegnete ihrerseits die zuständige Ministerin, Barbara Sommer, mit der Androhung von Sanktionen. Werden sich die Kopfnoten durchsetzen? Wird die CDU das Land nach den nächsten Wahlen überhaupt noch regieren?
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